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Perfektionismus überwinden: Erkenne zu hohe Ansprüche an dich selbst. Sieben Fragen zur Selbstreflexion


Perfektionismus erkennen und verstehen
Die drei Säulen des Perfektionismus_Business_Coaching_für_Frauen_Veroco


Perfektionismus verstehen und erkennen


Was denkst du? Bist du perfektionistisch? In meinen Coachings habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen perfektionistisch handeln. Doch die wenigstens erkennen dies und würden sich nicht als Perfektionistin bezeichnen. Dabei gaben bei einer Umfrage 55% der Frauen an, dass der hohe Anspruch an sich selbst der Grund für hohe Stressbelastung ist. Somit liegt der Druck, den wir uns selbst durch zu hohe Anforderungen machen auf dem 1. Platz der Stressfaktoren bei Frauen. Bei den Männern betrifft das nur zu 36% ! Hier geht es zur Umfrage.



Anzeichen von Perfektionismus


Einen perfektionistischen Lebensstil erkennt man daran, dass die betroffene Person grosse Angst vor Fehlern hat, sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellt und den eigenen Selbstwert daran ausrichtet, inwieweit sie die eigenen Massstäbe erfüllt. Den Selbstwert an einem Erfolg auszurichten bedeutet, dass man sich als Perfektionist:in als Versager:in ansieht, sobald ein gesetztes Ziel nicht erreicht wurde..


Hier eine kleine Zwischenfrage:


Ist die ganze Welt hässlich, nur weil eine hässliche Stadt auf ihr steht?


Diese Frage drückt den erfolgsabhängigen Selbstwert extrem gut aus.

Hast du als gesamter Mensch versagt, nur weil du ein Ziel nicht erreicht hast?

Sicherlich hast du schon ganz viele andere Ziele erreicht und deine ganze Person ist viel mehr als das.


Perfektionismus in der Leistungsgesellschaft


In unserer heutigen Leistungsgesellschaft wird es als erstrebenswert erachtet, ja es ist schon fast zur Pflicht geworden, sich ständig zu optimieren. Wir leben in einer Kultur, die Erfolg und Leistung besonders hoch bewertet. Etwas perfekt auszuüben ist erstrebenswert, aber man soll es bitte nicht übertreiben. Sonst werden diese Stärken schnell zu Schwächen. Ein schmaler Grat, der hier von uns verlangt wird.


Gerade als Frau wird von uns erwartet Familie, Beruf, Haus, das Aussehen etc. unter einen Hut zu bekommen, aber natürlich perfekt. Perfekt im Sinne der Gesellschaft natürlich! Das diese extrem hohen Ansprüche und Erwartungen nicht erfüllbar sind, ist doch eigentlich offensichtlich. Trotzdem lassen wir uns ständig von aussen einreden, dass das doch möglich ist. Ich habe mir mal ein Buch gekauft mit dem Titel "erfolgreich statt perfekt". Ich habe es weggeschmissen! Es ging nur um Frauen, die mind. zwei Kinder haben, super erfolgreich im Job und total glücklich und zufrieden sind. Das zu lesen hat mich einfach nur demotiviert. Es war schlimmer als Social Media. Ich hatte mir von diesem Buch eigenltich versprochen, dass die Realität abgebildet wird. Nicht nur Geschichten von Frauen, die scheinbar alles stemmen können.

Zum Glück weiss ich aber aus persönlicher Erfahrung heraus und von meinen Klientinnen, dass die Realität ganz anders aussieht. All diese Faktoren unter einen Hut zu bekommen und dann noch perfekt auszuführen ist schlichtweg unmöglich und vor allem auch nicht nötig. Deine Gesundheit wird es dir danken.


Wie gehts es dir dabei? Wie definierst du DEIN perfekt? Nach gesellschaftlichen Massstäben, vergleichst du dich mit Menschen auf Instagram & Co., der erfolgreichen Person im Beruf oder hörst du mehr auf deine persönliche Meinung und Erfahrung?


Positive Eigenschaften des Perfektionismus


Prinzipiell kann man dem Perfektionismus durchaus positive Eigenschaften zuschreiben. Menschen die etwas perfekt ausüben wollen,

  • arbeiten sehr genau und gewissenhaft.

  • nehmen ihre Aufgaben und Ziele ernst.

  • sind diszipliniert und konzentriert bei der Sache.


Vor allem im beruflichen werden diese Eigenschaften als besonders wünschenswert erachtet.


Negative Folgen des Perfektionismus


Folgende negative Folgen können durch den Perfektionismus ausgelöst werden:

  • Körperliche und psychische Belastung (werden leider oft ignoriert)

  • Wenig Freiheit, da man im Extremfall unter ständigem Zwang steht, etwas perfekt ausführen zu müssen.

  • Ein eingeengtes Leben durch zu starre Massstäbe.

  • Aufgaben, Ideen etc. nicht zu Ende zu bringen, da sie nie perfekt genug sind.

  • Potentiale und Leidenschaften nicht erkannt werden, da man es gar nicht versucht aufgrund der grossen Angst nicht gut genug zu sein.


Doch was treibt diese Person tatsächlich an so gewissenhaft und zielstrebig zu arbeiten? Steckt die Angst vor Fehlern dahinter, die Angst nicht zu genügen, ein verminderter Selbstwert der nur erhöht werden kann, wenn man etwas idealistisch erfüllt? Wie geht es denn dieser Person dabei?

Im schlimmsten Fall wird der Perfektionismus zum klinischen Problem. Dann sollte man eine:n Therapeut:in aufsuchen.


Selbstreflexion als Schlüssel


Von hoher Wichtigkeit ist es, das eigene Perfektionsstreben zu hinterfragen.

Denn oft scheitert man an neuen Ideen, Neuanfängen oder Lebensveränderungen aufgrund des Exzellenzstrebens. Man kommt ins Grübeln, irgendein Problem erkennt man immer, will aber keine Fehler machen, Zweifel und Unsicherheiten entstehen und somit verändert man lieber nichts oder wirft die neue Idee lieber über Bord.

Man wahrt so den Schein das eigene Leben wäre perfekt, da ja nichts schief gelaufen ist. Aber hat man nun das gemacht was man wirklich möchte, wichtige Lebenserfahrung gesammelt oder sich selbst verwirklicht?


Ungenutzte Potentiale und nicht ausgelebte Leidenschaften


Was ich ganz besonders schade finde, wenn neue Ideen nicht verwirklicht werden oder ein neues Hobby wieder aufgegeben wird, weil man es nicht perfekt genug kann. Obwohl die Tätigkeit extrem viel Energie bringt, man mit Leidenschaft dabei ist und Glück empfindet. Man ist eben nicht talentiert genug. Oder man vergleicht sich ständig mit Menschen, die das schon seit Jahren oder Jahrzenhnten ausgeübt haben.

Was ist wohl wichtiger und bringt mehr Glück und Zufriedenheit im Leben? Eine Leidenschaft auszuüben, weil sie einfach Spass macht oder dem Ideal hinterherzulaufen, in allem immer perfekt sein zu müssen?


Was bringt wirklich Zufriedenheit?


Ist es also die bessere Lösung, sich Perfektion zum Ziel zu setzen und nicht darauf zu achten, wieviel Energie einem diese Leidenschaft schenkt, egal wie gut oder schlecht man dabei ist?


Wäre es nicht schöner, man könnte aus voller Überzeugung heraus und stolz behaupten: „Ja, ich habe Fehler gemacht, ich bin glücklich und stolz darauf. Denn ich war mutig, habe wichtige Erfahrungen gesammelt und mich weiterentwickelt.“


Lebenserfahrung, Entwicklung und Zufriedenheit sind doch ein viel nachhaltigere und schönere Ziele als ein anscheinend perfektes Leben, das sowieso nie erreicht wird. Oder was meinst du?


Sieben Fragen zur Selbstreflexion

  1. Wie definierst du dein ganz persönliches perfekt?

  2. Kommst du oft ins Grübeln vor Entscheidungen, Veränderungen etc.?

  3. Hast du als ganze Person versagt, weil du ein Ziel nicht perfekt erreicht hast?

  4. Was hast du schon alles erreicht? (Auch viele kleine Erfolge führen zum Ziel.)

  5. Was treibt dich an, bei Erfüllung deiner Ziele?

  6. Was hält dich davon ab, etwas neues zu beginnen?

  7. Wie leicht würdes es dir fallen, auf Ansprüche an dich Selbst in der Arbeit zu verzichten?


Deinen Perfektionismus überwinden – mit professioneller Unterstützung


Wenn du merkst, dass dich dein Perfektionismus einschränkt und du Unterstützung dabei brauchst, dein volles Potenzial zu entfalten, deiner Leidenschaft zu folgen und deine Ziele ohne den ständigen Druck des Perfektionismus zu erreichen, dann kann dir ein professionelles Coaching helfen.

In meinem Business Coaching für Frauen unterstütze ich dich dabei, deinen Perfektionismus zu verstehen und zu überwinden. Gemeinsam entwickeln wir Strategien, um deine Ziele auf eine gesunde und erfüllende Weise zu erreichen.

Melde dich gerne für ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch bei mir, direkt online buchbar.


Oder schreibe mir eine Mail.


Ich freue mich auf einen Austausch mit dir!

Veronika


Falls du bereits Anzeichen von ständiger Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Herzrasen, Schwindel oder ähnlichem wahrnimmst. Zwang und Druck deinen Alltag bestimmen und du dich hier als Perfektionist:in erkannt hast, dann rate ich dir dich direkt an eine:n Therapeut:in zu wenden.



Literaturquelle:

Nils Spitzer: Perfektionismus und seine vielfältigen psychischen Folgen

Anja Mumm: Loslassen. Raus aus der Perfektionismusfalle


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